Pausen fürs Gehirn

Migräneattacken kann man mit einem strukturierten Leben vorbeugen

(djd). Stress, Hormonschwankungen, Föhn: Die Liste der Faktoren, die als Auslöser von Migräne gelten, ist lang. So sind Migränepatienten ständig auf der Hut, um mögliche "Trigger" ihrer Schmerzattacken zu meiden. Habe ich heute zu viel Schokolade gegessen? Sollte ich lieber auf das Gläschen Sekt verzichten? Wie bleibe ich trotz Ärger im Büro entspannt? Das sind nur einige Fragen, die sich Betroffene stellen, um die quälenden Schmerzen zu vermeiden, die wahrscheinlich von einer Nervenentzündung im Gehirn hervorgerufen werden.

Schutzreflex des Körpers

Dabei ist die gängige Meinung, dass bestimmte Nahrungsmittel wie Käse oder Schokolade eine Migräneattacke auslösen, inzwischen überholt. "Tatsächlich ist es so, dass Betroffene mit Heißhunger auf bestimmte Nahrungsmittel - zum Beispiel Süßes - reagieren, um ein Energiedefizit im Nervensystem zu kompensieren", erklärt Professor Dr. Hartmut Göbel. "Das ist eine Art Schutzreflex des Körpers", weiß der Chefarzt der Schmerzklinik Kiel und empfiehlt, jeden Tag zu strukturieren: "Ein geregelter Tagesablauf mit ausgewogener Ernährung, wenig Stress und regelmäßigen Pausen ist das A und O." Da Migränepatienten auf verschiedene Reize besonders schnell und aktiv reagieren, seien erholsame Unterbrechungen für sie dringend nötig.

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Regelmäßig essen

Auch beim Essen rät Professor Göbel zur Regelmäßigkeit: "Letztlich kommt es vor allem darauf an, dass zwischen den Mahlzeiten keine allzu großen Pausen entstehen." Kommt es dennoch zu einem Migräneanfall, sollten Betroffene schnell mit Medikamenten reagieren. "Die heutigen Mittel der Wahl zur Behandlung von Migräneattacken sind Triptane, die nach Möglichkeit zu Beginn eines Migräneanfalls eingenommen werden - an maximal zehn Tagen im Monat", erklärt der Chefarzt. Das passende Präparat müsse in Absprache mit dem Arzt gefunden werden. "Zwar wirkt nicht jedes Triptan bei jedem Patienten gleich, aber einige Studien zeigen, dass der Wirkstoff Rizatriptan vom Körper besonders schnell aufgenommen wird und zuverlässig wirkt."

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Nicht gleich weiterhetzen

Insgesamt gibt es sieben sogenannte Triptane, die als Tabletten, Schmelztabletten, Nasenspray oder Injektion verfügbar sind. Sie helfen, die Entzündungsprozesse im Gehirn in den Griff zu bekommen, indem sie die Freisetzung von Entzündungsbotenstoffen hemmen und dem Schmerz die Grundlage entziehen. Die Erregung im Nervensystem und das Energiedefizit, die den Schmerz hervorgerufen haben, verhindern sie aber nicht. Daher sollten sich Patienten nach Einnahme der Medikamente einige Stunden Ruhe und dem Gehirn eine Pause gönnen (mehr auf www.aktivgegenmigraene.de).

Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),
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